Neumünster hat höchsten Krankenstand im Land
DAK-Gesundheitsreport 2017
Neumünster hat höchsten Krankenstand im Land
Mehr Fehltage durch psychische Leiden und Verletzungen – Sonderanalyse belegt starke Zunahme von Schlafstörungen
Neumünster, 05.09.2017 Der Krankenstand in Neumünster ist 2016 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte zu. Mit 4,5 Prozent hatte die Region nun den höchsten Krankenstand im Landesdurchschnitt. Dieser lag bei 3,9 Prozent. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 45 krankgeschrieben. Zum Vergleich: Der niedrigste Krankenstand in Schleswig-Holstein wurde mit 3,6 Prozent im Kreis Pinneberg verzeichnet.
Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Neumünster zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Beinahe jeder vierte Ausfalltag wurde von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht. Rückenschmerzen und Co. nahmen um zwölf Prozent zu und führten damit erneut die Liste der häufigsten Krankheitsursachen an. Mit einem Anteil von 24 Prozent am gesamten Krankenstand sorgten psychische Erkrankungen für fast genau so viel Arbeitsausfall. Angstzustände und Depressionen waren 64 Prozent häufiger Ursache für Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Beinahe verdoppelt hat sich zudem der verletzungsbedingte Arbeitsausfall.
„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand in Neumünster, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, sagt Dorothea Daschner von der DAK-Gesundheit. „Diese Analysen helfen uns, noch gezielter beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. So wird beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt.“
Jeder zwölfte Schleswig-Holsteiner hat schwere Schlaf-Probleme
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ auch, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: Knapp 78 Prozent der Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 31 Prozent an. Schwere Schlafstörungen nahmen seit 2010 um knapp ein Drittel zu. Jeder zwölfte Arbeitnehmer (8,3 Prozent) in Schleswig-Holstein leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung.
Die DAK-Analyse für Schleswig-Holstein zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 38 Prozent auf jetzt 3,65 Tage je 100 Versicherte. Die große Mehrheit der Schleswig-Holsteiner versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich 5,6 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent von ihnen lassen sich nicht behandeln.
Risiken Erreichbarkeit und Schichtarbeit
Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report Schleswig-Holstein unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko, schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.
Zu viel abendliche TV- und Computer-Nutzung
Viele Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein sorgen aber auch selbst für einen schlechten Schlaf. Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 84 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 71 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. Etwa jeder neunte Schleswig-Holsteiner kümmert sich noch
um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, so Daschner. „Die Beschwerden müssen ernst genommen werden, da chronisch schlechter Schlaf der Gesundheit ernsthaft schaden kann
Neumünster hat höchsten Krankenstand im Land
Mehr Fehltage durch psychische Leiden und Verletzungen – Sonderanalyse belegt starke Zunahme von Schlafstörungen
Neumünster, 05.09.2017 Der Krankenstand in Neumünster ist 2016 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte zu. Mit 4,5 Prozent hatte die Region nun den höchsten Krankenstand im Landesdurchschnitt. Dieser lag bei 3,9 Prozent. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 45 krankgeschrieben. Zum Vergleich: Der niedrigste Krankenstand in Schleswig-Holstein wurde mit 3,6 Prozent im Kreis Pinneberg verzeichnet.
Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Neumünster zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Beinahe jeder vierte Ausfalltag wurde von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht. Rückenschmerzen und Co. nahmen um zwölf Prozent zu und führten damit erneut die Liste der häufigsten Krankheitsursachen an. Mit einem Anteil von 24 Prozent am gesamten Krankenstand sorgten psychische Erkrankungen für fast genau so viel Arbeitsausfall. Angstzustände und Depressionen waren 64 Prozent häufiger Ursache für Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Beinahe verdoppelt hat sich zudem der verletzungsbedingte Arbeitsausfall.
„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand in Neumünster, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, sagt Dorothea Daschner von der DAK-Gesundheit. „Diese Analysen helfen uns, noch gezielter beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. So wird beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt.“
Jeder zwölfte Schleswig-Holsteiner hat schwere Schlaf-Probleme
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ auch, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: Knapp 78 Prozent der Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 31 Prozent an. Schwere Schlafstörungen nahmen seit 2010 um knapp ein Drittel zu. Jeder zwölfte Arbeitnehmer (8,3 Prozent) in Schleswig-Holstein leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung.
Die DAK-Analyse für Schleswig-Holstein zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 38 Prozent auf jetzt 3,65 Tage je 100 Versicherte. Die große Mehrheit der Schleswig-Holsteiner versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich 5,6 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent von ihnen lassen sich nicht behandeln.
Risiken Erreichbarkeit und Schichtarbeit
Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report Schleswig-Holstein unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko, schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.
Zu viel abendliche TV- und Computer-Nutzung
Viele Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein sorgen aber auch selbst für einen schlechten Schlaf. Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 84 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 71 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. Etwa jeder neunte Schleswig-Holsteiner kümmert sich noch
um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, so Daschner. „Die Beschwerden müssen ernst genommen werden, da chronisch schlechter Schlaf der Gesundheit ernsthaft schaden kann
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